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12. August 2015 Aalborg - Sarnen (Rückreise)

Veröffentlicht am 14.08.2015

Euphorisch und voller Erwartungen bin ich gut ausgeschlafen aufgestanden. Nach der Dusche ging es runter zum Frühstück. Das war prima, bis auf den gebratenen Speck. Der war so fest gebraten, dass er schon fast wie ein Pommes Chips war. Aber das ist jammern auf höchstem Niveau. Nach dem Frühstück brachte ich das Gepäck schnell rüber zum Flughafen. Die Tasche von Frieda war nun wieder sehr angenehm zu ziehen, da nur noch Frieda drin war. Ich fliege gerne von so kleinen Flughäfen, da ist alles sehr übersichtlich, und in der Regel geht alles etwas ruhiger und gesitteter zu und her. So war es dann auch. Ich war der einzige bei der Gepäckabgabe und hatte eine sehr freundliche und zuvorkommende Bedienung. Die Tasche wog genau die erlaubten 23 kg und Frieda konnte ohne wiegen und weiterer Schikanen aufgegeben werden. Für Frieda hätte der Flug 500 Dänische Kronen gekostet (CHF 75), da aber der "Kasten" für die Kreditkarten nicht funktionierte, hat mir die nette Dame den "Frieda-Transport" geschenkt und einen guten Flug gewünscht! Wow, der Tag fängt ja perfekt an. Erleichtert ging ich zurück ins Hotel und bin nochmals eine Stunde hin gelegen und habe mein Bein hochgelagert.

 

Um 10 Uhr ging es dann mit dem Handgepäck über die Strasse zum Flughafen. Da ich alles Schwere im Handgepäck hatte, war dieses ziemlich schwer. (über 10 kg) Trotz meinem wilden Bart hatte ich bei der Sicherheitskontrolle keine Probleme und flog um 11 Uhr ab nach Kopenhagen. Dort musste ich dann umsteigen, respektive zuerst knapp drei Stunden warten. Das war aber nicht so tragisch, denn Kopenhagen hat einen grossen Transitflughafen mit vielen Läden, Kiosken und Restaurants. Und da es dort sogar kleine Wägelchen (ähnlich wie ein Rolator) für das Handgepäck hatte, musste ich meinen schweren Rucksack nicht herumschleppen, sondern nur herumstossen. So verging die Wartezeit im Fluge, und ich hatte sogar noch Zeit für ein Nickerchen. Den Flug habe ich dann zum Glück nicht verschlafen und bin pünktlich eingestiegen. Eines muss ich an dieser Stelle noch loswerden. Wir Schweizer können einfach nicht gesittet anstehen. Ständig ein Gedränge und ein Gerangel, dabei fliegt der Flieger für alle um die gleiche Zeit ab, und jeder hat sein reserviertes, nummeriertes Plätzchen. Die Hostess musste dreimal ausrufen, dass zuerst nur die Business-Passagiere einsteigen können, denn es waren 2/3 der Fluggäste bereits angestanden! Bei so Sachen kann ich nur den Kopf schütteln. Wir könnten von den Engländern lernen, wie man richtig schön und gesittet ansteht. 

 

Der Flug nach Zürich dauerte knapp zwei Stunden, und ich wurde langsam etwas "chribelig". Mit der Zeit wurde es extrem heiss im Flieger, aber ich war trotzdem der einzige, der die Lüftung laufen lies. Als der Kapitän kurz vor Zürich ankündigte, dass uns in Zürich 32 Grad erwarten, bin ich nur schon in Gedanken wie eine Glace an der Sonne geschmolzen. Als ich in Zürich am Gepäckband Nr. 12 meine Tasche erwartete, sah ich bereits an der Scheibe meine Familie draussen. Frieda musste ich beim Sperrgut abholen, aber sie war auch schon abreise bereit und so gings durch den Zoll, und dann konnte ich endlich Irène und Alena in die Arme schliessen. Es ist ein schönes Gefühl nach sechs Wochen seine Liebsten wieder zu sehen. Fabio konnte leider nicht mitkommen, da wir wegen dem vielen Gepäck zuwenig Platz im Auto hatten. Nachdem wir uns durch den Zürcher Stau durchgeschlängelt hatten, kamen wir alle glücklich zu Hause an. So konnte ich nun auch Fabio in die Arme schliessen, und alle anderen, die auf ein Willkommensbierchen gekommen sind. 

 

Meine ersehnte Bratwurst genoss ich dann am folgenden Tag in vollen Zügen, und der Besuch beim Arzt bestätigtet meine Internetprognose. Muskelfaserriss an der linken Wade. Das ist nichts Schlimmes, aber es bracht enorm viel Zeit und Geduld, bis das vollständig verheilt ist! Die Bartabhauete war dann am Freitag, und nun sehe ich wieder ganz brav und anständig aus. 

 

Es war eine unglaublich intensive und schöne Zeit für mich auf Island und auch auf den Färöer Inseln. Ich danke allen, die mir geholfen haben dieses Projekt umzusetzen, denn ich weiss, dass es nicht selbstverständlich ist. Und euch lieben Blog-Leserinnen und Leser danke ich, dass ihr mich begleitet habt. Ich hoffe ihr hattet Spass und habt den einen oder anderen Eindruck von Island mitbekommen. Ich werde in den nächsten Tagen noch einige Fotos aufschalten, damit ihr auch noch sehen könnt, was ihr bereits gelesen habt. In diesem Sinne 

 

TAKK - DANKE

 

und bis zum nächsten mal. 

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11. August 2015 Hirtshals - Aalborg

Veröffentlicht am 11.08.2015

Bereits um 6 Uhr gings heute los, denn um 6.30 Uhr mussten wir spätestens ausgecheckt haben. Ich habe prima geschlafen und hatte alles schnell beisammen und verpackt. Da das Schiff erst um 8.30 Uhr ankommt, hatte ich nun zwei Stunden Zeit für das Frühstücksbuffet. Ich habe mich zu Andreas gesetzt, und so konnten wir gemeinsam nochmals das Buffet geniessen und noch etwas über unsere Touren und Erlebnisse berichten. Es tut richtig gut mit jemandem zu diskutieren, der Ähnliches oder Gleiches erlebt hat. Andreas geht schon seit vielen Jahren jährlich auf Velotouren und reist in der ganzen Welt herum. Er hat schon mehrere 10'000 km abgeradelt. Ja, soweit bin ich noch lange nicht. 

Dann kam der Zeitpunkt um sich zu verabschieden. Andreas machte noch 20 km mit dem Rad, bevor er dann auf die Bahn umstieg und nach Hause fuhr. Ich holte Frieda aus dem Gepäckraum und marschierte zur Bahnstation. Es waren zwei lange Geraden zu bewältigen, und das war mit dem gesamten Gepäck mindestens ein Halbmarathon. Aber auch das haben wir geschafft, und sind abgekämpft in den Regionalzug eingestiegen. Das Wetter war ziemlich sonnig und mit 20 Grad sommerlich heiss (für isländische Verhältnisse). Aber wir sind ja nun in Dänemark! In Hjörring sind wir auf den Interregio, der bis nach Kopenhagen fährt, umgestiegen. Ich war etwas verblüfft, denn der Zug hatte nur der Wagons. Die Fahrt bis nach Aalborg dauerte insgesamt etwa  eine Stunde und war sehr kurzweilig. Interessant zu beobachten, dass nun alles wieder anders ist hier in Dänemark. Die Landschaft ist viel sanfter, ruhiger und es hat keine Berge. Die typischen dänischen Einfamilienhäuser mit ihren spitzigen Giebeldächern reihen sich eins ans andere, und die Leute, die irgendwie eine natürliche und symphatische Austrahlung haben. 

Vom Hauptbahnhof in Aalborg sind wir dann mit dem Bus zum Flughafen hinaus gefahren, denn für diese Nacht hatten wir im Airport Hotel ein Zimmer gebucht. Nach einer ausgedehnten Dusche, habe ich mein Gepäck wieder umgekrempelt und umgebiegen. Mit einer kleinen Handwaage habe ich alles gewogen und so gepackt, dass alles noch im Limit war. Die schweren Sachen sind nun im Handgepäck verstaut. 

Wenn ich schon in Aalborg bin, so will ich doch auch die Stadt ansehen. Mit dem Bus gings wieder zurück in die City. Der Busfahrer, indischer Herkunft, war etwas genervt über einige junge Gäste, zeigte mir aber unaufgefordert, wo ich am besten austeigen soll. So bin ich Mitten in der Altstadt ausgestiegen und habe mich verwundert. Aalborg hat ganz schöne und malerische Gässchen, herrlich. Auch für die Ladies hat es prima Einkaufsstrassen. Aalborg hat ein Schloss, das aber ganz und gar nicht aussieht wie ein Schloss. So bin ich durch die Gassen spaziert, mit Schneckentempo, denn meine Wade ist immer noch geschwollen, und ich kann fast nicht laufen. Es ist etwas mühsam. 

Die Stadt liegt am Limfjorden und an diesem Fjord bin ich an eine Überbauung heran gelaufen, die dieselbe Fassade hat wie die Kanti in Sarnen. (Röstiraffel) Abgesehen davon, mir gefällt sie! Mein Magen meldete sich langsam wieder, denn seit dem Frühstück wurde er ziemlich vernachlässigt. Im Jens Bang's Stonehouse, das sei das grösste Renaissancehaus in Skandinavien, habe ich dann nochmals zugeschlagen. Ein Rindsfilet mit Pommes und Spinat und dazu ein Bierchen. So lässt sich doch mein Abenteuer kulinarisch hochstehend ausklingen. Satt und nach wie vor überrascht von Aalborg bin ich mit dem Bus wieder ins Hotel zurück gefahren und habe noch etwas in meinem Buch gelesen. Jetzt freue ich mich aber auf morgen und den Rückflug. Ich freue mich meine Familie und euch alle bald wieder zusehen. 

Highlight des Tages: Die Stadt Aalborg 

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10. August 2015 Fähre

Veröffentlicht am 11.08.2015

Das Einchecken letzte Nacht hat prima funktioniert. Es stürmte zwar immer noch extrem stark, aber es regnete wenigstens nicht mehr. Die Fähre musste sogar an einem anderen Ort anlegen, weil der Wind zu stark war, um dort anzulegen wo die Norröna sonst jeweils anlegt. Zufällig ist Andreas der Radfahrer aus Deutschland wieder in meiner Kabine.  Nach einer Mitternachtsdusche gings dann aber ab ins Bett. Ich habe recht gut geschlafen, obwohl der Wellengang sehr hoch war, und bin um 8.30 Uhr aufgestanden. Auf der Norröna erwartete mich nun das Frühstücksbuffet schlecht hin. 

Ich will gar nicht aufzählen was es alles gab, aber es war einfach nur himmlisch gut. Die frischen Heidelbeeren mit Joghurt waren dann noch der krönende Schlusspunkt. Ich freue mich bereits heute auf das morgige Frühstück! Im Moment besteht mein Leben fast nur aus Reisen und Essen. Anschliessend genoss ich auf dem Oberdeck die Sonne und die warmen Temperaturen. Ich hatte die Sonne zuletzt vor einer Woche in Reykjavik gesehen. Es war wunderbar, und ich habe die Sonnenstrahlen aufgesogen und viel Wärme getankt. Andreas und Fiona, die Schottin waren ebenfalls auf dem Oberdeck, und so hatten wir ein unterhaltsames Gespräch. Land in Sicht! Es ging vorbei an den Shettland Inseln, die der nördlichste Punkt vom Vereinigten Königreich (GB) sind. Die Berge sind viel sanfter und harmonischer als die steilen Hänge auf den Färöer. 

Ich darf meine Reiseeindrücke auch im nächsten Jahr im Obwaldner Brattig publizieren. Daher habe ich bereits heute am Bericht gearbeitet. Ich hoffe doch sehr, ihr werdet alle eine Brattig kaufen und meine Zusammenfassung mit den Fotos lesen. Wer will, dem werde ich eine persönliche Widmung mit Unterschrift in die Brattig schreiben! :-) Das Mittagessen hatte ich auch gebucht, wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn ich hatte immer noch genug vom Frühstück. Aber etwas Fisch, Reis und Gemüse liegt ja nicht so stark auf. Die Norröna fährt nun Richtung norwegischer Südküste zu, und von dort wird sie dann Kurs auf Hirtshals nehmen. 

Wenn man viel Zeit hat, überlegt man sich auch immer das eine oder andere. Meine Radtour durch Island war sehr eindrücklich und schön, aber es gab auch sehr viele harte Momente. Vor allem die Westfjorde waren extrem hart, da war ich am Limit, manchmal sogar über dem Limit. Die Strecke auf der Ringstrasse war ohne grosse Probleme zu bewältigen. Was ich jedoch unterschätzt habe, das ist der Wind. Dass es so oft so stark winden, besser gesagt stürmen kann, das hätte ich nie gedacht. Wenigstens hatte ich im Osten und im Süden vielfach Rückenwind. Vielleicht wäre es einfacher meine nächste Tour in Holland zu machen. Trotz allen Unannehmlichkeiten habe ich ganz viele eindrückliche und unvergessliche Moment erlebt. Die einzigartige und vielfältige Natur hier in Island ist einfach atemberaubend. Das erlebt man nur auf Island, der Insel aus Feuer und Eis. 

Am Abend stand das Norröna Buffet auf dem Programm. Das bedeutet nochmals zuschlagen und einfach geniessen! Das habe ich auch gemacht. Nach dem Essen war ich mit Andreas in der Schiffbar und habe noch ein zwei Bierchen getrunken bevors dann in die Koje ging. 

Highligth des Tages: Das Frühstücksbuffet

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9. August 2015 Torshavn (Färöer Inseln)

Veröffentlicht am 09.08.2015
 Wunderbar ausgeruht bin ich heute morgen aufgewacht. Nur mein linkes Bein schmerzt enorm und ist seit zwei Tagen stark angeschwollen. Gemäss meiner Internetdiagnose könnte es sich um einen Muskelfaserriss handeln. Mal schauen, das wird sicher bald wieder besser. Am Himmel waren tatsächlich blaue flecken zu sehen, gibt es doch noch einen schönen Sonntag? Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet habe ich meine Sachen im Zimmer zusammen gepackt. Alles was ich auf dem Schiff nicht benötige kam in die Velotasche zu Frieda. Das ist eigentlich sehr praktisch, denn ich wüsste nicht, wo ich all die Taschen auf dem Schiff in der engen sechser Kabine verstauen sollte. 

Beim Auschecken studierte ich an der Reception die ausgedruckten Wetterprognosen für heute. Bis um 15 Uhr hatte er Regen und Wind, und dann Sonnenschein. Diese Prognose hätte man rauchen können, denn sie stimmte ganz und gar nicht. Ich machte mich auf den Weg zum Busterminal und es regnete schon. Mit dem Bus ging es während 90 Minuten auf die Nordinseln nach Klaksvik. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich und interessant. Ich setzte mich gleich zuvorderst hin, so hatte ich eine prima Aussicht. Im Radio wurde irgend eine Messe live übertragen. Anscheinend sind die Färinger sehr fromme Leute, oder sicher der Buschauffeur. Die Färöer Inseln bestehen aus Bergen, die bis oben begrünt sind und dem Meer, das sich um die Inseln herum schlängelt. Es gibt fast keine ebene Flächen, weil es immer rauf und runter geht. Eigentlich auf allen Inseln das gleiche oder ähnliche Bild. Draussen peitschte der Wind die Regentropfen an die Fensterscheiben, es tat wie wild. Und so ging es weiter bis um 20 Uhr, ein Sauwetter! Die Sonne kam gar nie zum Vorschein. Auf der Fahrt überquerten wir den Nordatlantik. Die Färinger brüsten sich damit, dass sie die einzige Brücke über den Nordatlantik hätten. Sie sieht weder weltbewegend aus, noch ist sie extrem lang. Zum Schluss der Fahrt gings durch einen Tunnel, der unter dem Meer durchführte. Auf der anderen Seite angekommen, waren wir bereits in Klaksvik. 

Es stürmte auch hier extrem stark. Die Touristinformation hatte geschlossen, wie fast alles am Sonntag. Da geht gar nichts auf den Färöern. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt, hatte ich es bereits gesehen. Während drei Tagen war hier ein Musikfestival, und es sah aus wie auf einem Schlachtfeld. Als Topgruppe ist Roxette aufgetreten. Ein Duo aus meiner Discozeit. Die jüngeren von euch kennen Roxette wahrscheiinlich gar nicht. So ist der Lauf der Zeit. Nach einem Kaffee im Tankstellenshop trat ich meine Rückreise wieder an. Irgendwie hatte ich es vermutet, dass die Fahrt wohl das Interessanteste sein wird. Und genau so war es. Ich bin dann am späteren Nachmittag wieder in Torshavn angekommen, und habe mich ins Kafi Husid begeben. Dort gab es einen Kaffee und ein Stück Marzipankuchen. Mein Buch mit den isländiscchen Geschichten ist nicht so spannend, wie ich mir das gewünscht hätte. Aber zwischendurch lese ich immer wieder ein Kapitel.

Das Nachtessen genoss ich in meinem Hotel. Salatbuffet und Kebbab Pizza gabs. Es war eine spezielle Kombination, aber es war gut. Dann holte ich mein Gepäck und marschierte zum Hafen. Das Schiff wird um 23.30 Uhr ablegen, und ich muss um 22 Uhr dort sein. Die Zeit seit meiner Rückkehr nach Reykjavik kommt mir mittlerweilen sehr lange vor. Dies war auch nicht so geplant, aber nun ist es so. Jetzt freue ich mich, dass es wirklich bald nach Hause geht. Morgen auf dem Schiff, am Dienstagmorgen Ankunft in Dänemark, und am Mittwoch Rückflug in die Schweiz. Jupie ich freue mich. 

Highlight des Tages: Marzipankuchen im Kafi Husid
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8. August 2015 Torshavn (Färöer Inseln)

Veröffentlicht am 09.08.2015

Wunderbar ausgeschlafen bin ich um 8:30 Uhr aufgestanden. So ein Hotelzimmer ist schon luxus. Nach der Dusche gings zum Frühstück, welches ich natürlich in vollen Zügen genoss. So war ich bereit und gestärkt um heute die Hauptstadt der Färöer, Torshavn zu erkunden. Das Wetter war gut, zwar kein Sonnenschein, aber es war angenehm und trocken.

Vom Hotel über die Strasse und schon war ich in der Altstadt auf der Halbinsel Tinganes und beim alten Hafen. Die farbigen und charmanten Häuser, und die Schiffe im Vordergrund erinnerten mich an den Nyhavn in Kopenhagen oder an die Bryggen in Bergen. Halt typisch skandinavisch. Das historische Stadtviertel lebt von den bunten Häusern mit ihren Grasdächern, und den vielen kleinen Gassen und schmalen Durchlässen. Wenn man da so durch schlendert, könnte man sich in ein Museum oder in die Kulissen eines in früheren Zeiten spielenden Films versetzt glauben. Weiter gings zum östlichen Hafenteil zur Hafenfestung Skansi. Die alte Festungsanlage thront über dem Hafen. In der Mitte neben den Kanonen steht ein bunter Leuchtturm, der das ganze Bild wunderbar abrundet.

Ich bin dann weiter durch die Wohnquartiere spaziert und habe die Atmosphäre dieser kleinen und mystischen Stadt genossen. Das Stadtbild ist wirklich einzigartig und faszinierend. Doch leider gibt es weiter oben in den Hängen Überbauungen, die mit ihrem abstrakten Aussehen nicht wirklich ins Stadtbild passen. Da ist wohl die Baukultur etwas in Vergessenheit geraten. Weiter gings ins SMS, das grösste Einkaufszentrum der Färöer Inseln. Zum Vergleich dazu, der Pilatusmarkt in Kriens ist grösser als das SMS. Die Kleider sind wie bei uns auch eher teuer. Die meisten Geschäfter hatten aber Ausverkauf, was es preislich wieder interessanter machte. Ich konnte mich nicht zurück halten, und habe mir eine schöne Jeanshose und ein lässiges Hemd dazu gekauft. Der Supermarkt war im Untergeschoss. Er war gross, es hatte eine gute Auswahl an Produkten, und es war alles schön sauber sortiert. Sowas habe ich in ganz Island nirgends gesehen. Dort war alles etwas chaotischer und das Sortiment war viel kleiner. So sind die Mentalitäten auch unter den Skandinaviern sehr unterschiedlich.

Im Verlauf des Nachmittags hats dann leicht zu regnen begonnen. Dies bewog mich dann ins Hotel zurück zukehren, um die Taschen abzuladen und eine Pause zu machen. Ich nutzte die Zeit am Internetcorner im Hotel, um meine Homepage mit den Streckendaten zu aktualisieren. Dann wagte ich mich nochmals hinaus in den Regen. Im benachbarten Café genoss ich ein Stück Kuchen sowie einen Cappucino. Der Regen wurde nun stärker und bekam vom Wind zusätzlich Unterstützung. So begab ich mich aufs Hotelzimmer und habe noch etwas gelesen. Ich habe mich schlussendlich entschlossen in der Brasserie vom Hotel zu Essen. Ich gönnte mir ein Rindsfilet mit Pommes und Gemüse. Auch diese Festmahlzeit war wunderbar zubereitet und lecker. Das beste war aber, ich musste bei diesem Sauwetter nicht mehr raus. Es regnete und stürmte mittlerweilen von allen Seiten, die Hotelfenster waren plitsch nass.

So zog ich mich wieder in mein schönes Zimmer zurück und schaute mir auf dem IPhone einen alten Film auf Youtube an. Eigentlich verrückt, seit beinahe sechs Wochen habe ich nicht mehr Fernsehen geschaut, und habe es gar nicht vermisst! Adriano Celentano und Ornella Muti mit "Gib dem Affen zucker" lief auf der Mini-Kinoleinwand. Wir schauten diese Filme früher sehr gerne, und es war sehr amusant, nach so langer Zeit wieder einen davon zu sehen. Morgen bin ich in den Möglichkeiten etwas eingeschränkt, weil das Busangebot auf der Insel am Wochenende sehr schmal ist. Schöne Orte sind gar nicht zu erreichen, weil gar kein Bus dorthin fährt. Das mit dem Auto mieten klappte leider auch nicht. So werde ich morgen mit dem Bus in den Norden fahren, in die zweitgrösste Stadt der Färöer, nach Klaksvik. Bin gespannt, was mich dort erwartet und vor allem, was es alles auf dem Weg dorthin zu sehen gibt.

Highlight des Tages: Die vielen charmanten Häuser in der Altstadt mit den aussergewöhnlichen Grasdächern.

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7. August 2015 Torshavn - Färöer Inseln

Veröffentlicht am 08.08.2015

Die Taktik mit 20 Uhr ins Bett gehen ging voll in die Hose. Wie willst du so früh schlafen, wenn du den ganzen Tag nichts gemacht hast? Ich habe mich in meinem Bett hin und her gewälzt und konnte einfach nicht einschlafen. Es war auch extrem heiss in der Koje, und das bin ich mir nicht mehr gewohnt. So bin ich unausgeschlafen um 0.30 Uhr aufgestanden und habe meine Sachen zusammen geräumt, wie die anderen fünf Zimmergenossen und Genossinnen auch. In der Diskussion mit einem deutschen Radfahrer habe ich nun festgestellt, dass meine Frieda am falschen Ort parkiert ist! Sie ist im Oberdeck bei den direkt nach Dänemark Reisenden und nicht unten für den Trip auf die Färöer.

Oh je, das auch noch. Im Notfall muss ich mit dem Koffer die Treppe runter oder muss mir sonst etwas einfallen lassen. Die Cardecks sind während der Fahrt geschlossen, so konnte ich auch nicht nachschauen. Aber als es soweit war, war alles halb so wild. Ich konnte Frieda knapp aus dem Parkplatz und durch die Autos befreien und problemlos die Rampe runter zum Ausgang ziehen. So das wäre mal geschafft. Das Tor öffnete sich, die Motorradfahrer, die schon lange mit dem Gaspedal spielten, konnten endlich abrauschen, und ich machte mich mit meinem Koffer auch von Dannen. Es war morgens um 3 Uhr, finstere Nacht und es regnete auch auf den Färöern. Mit dem Stadtplan in den Händen peilte ich nun mein Hotel an.

Ich muss zugeben, ich irrte etwas umher und hatte total keine Orientierung. Als ich dann vor der Jugendherberge die Schottin traf, die ich im Bus nach Egilsstadir kennen gelernt hatte, wusste ich, dass ich total falsch war. Ich als alter Nachrichtensoladat musste mir von einer Schottin den Weg zeigen lassen. Das war frustrierend. Egal, wenigstens war ich nun vor meinem Hotel, das logischerweise um 3.30 Uhr noch geschlossen war. Der Nachtwächter liess mich dann aber trotzdem rein in die warme Hotelhalle. Für diese Nacht hatte ich kein Zimmer gebucht, so konnte ich natürlich erst um 14 Uhr einchecken.  Ich habe noch etwas gelesen und vor mich hin gedöst, bevor ich dann um 7 Uhr zum Frühstück ging. Speck und Eier und und und...... himmlisch. Ich wurde fürstlich für mein mühsames warten belohnt.

Anschliessend gings zum Busterminal und um 8 Uhr war Abfahrt in den Norden der Insel Streymoy, nach Vestmanna. Die Färöer Inseln bestehen, wie es dar Name schon sagt, aus verschiedenen Inseln. Die Hauptstadt Torshavn ist auf der Insel Streymoy. Die Färöer gehören offiziell zu Dänemark sind aber teilautonom. Sie haben ein eigene Flagge, eigene Briefmarken, eigenes Geld und eine eigene Sprache. Es leben hier auf den Inseln 48'000 Einwohner und ein x-faches an Schafen. In Vestmanna machte ich eine Bootstour zu den Vogelfelsen und Vestmannagrotten, die sogenannten Vestmannabjorgini. Die Steilküsten sind sehr imposant und faszinierend zugleich. Unser Kapitän manöverierte sein Schiff gekonnt und lässig durch die Klippen und Grotten. Obwohl es regnete, es war eine mitreissende Bootsfahrt. Nach der Tour gings mit dem Bus wieder die 50 km zurück nach Torshavn. Im Bus bekam ich einen ersten Eindruck von der grünen und hügeligen Insel.

Ich habe heute keinen Kilometer flache Strasse gesehen, rauf und runter, so geht das auf den Färöern. Die Schafe weiden an Steilhängen, unglaublich, dass die sich dort noch fortbewegen können. Ich hätte fast das Gefühl, die müssten angeseilt werden. Es war sehr eindrücklich das alles zu beobachten. Von Torshavn gings gleich weiter in den Süden nach Kirkjuböur. Im Mittelalter war Kirkjuböur das kirchliche und kulturelle Zentrum der Färöer. Es hat dort zwei alte Kirchen sowie typische färinger Häuser. Das Dach ist mit Gras überwachsen. Das sieht man auch mitten in der Stadt Torshavn. Die Stadt wirkt mit ihren farbigen und heimeligen Häusern sehr charmant und symphatisch. Man hat das Gefühl, man sei in einer anderen Welt. Die Färinger sind gut organisiert, die Busse fahren pünktlich, es ist alles schöne sauber und gut organisiert. So wie bei uns zu Hause. Die Stadtbusse verkehren hier gratis! Super Sache, Förderung des ÖV's.

Nichts geschlafen nach dieser Nachtübung und nach den beiden Ausflügen war ich total platt, fix und foxi. Im Hotel ging ich unter die Dusche und ab ins Bett. So habe ich wenigstens vier Stunden Schlaf nach geholt, und bin dann um 20 Uhr wieder aufgestanden und in die Stadt spaziert. Eigentlich bin ich ja mittendrin in der Stadt. Super gelgen am alten Hafen. Im Nachbarrestaurant gabs eine Hummersuppe und ein Lammfilet im Teig. Es war hammerfein, nur die färinger Schafe sind etwas kleiner als ihre isländischen Kollegen. Nach dem Kaffee und einem Spaziergang gings zurück ins Hotel. Ich musste noch Wäsche waschen, mittlerweilen "möttelet" alles etwas mehr oder weniger. Morgen freue ich mich auf Torshavn!

Highlight des Tages: Speck und Eier zum Frühstück

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6. August 2015 Seydisfjördur - Färöer Inseln (Fähre)

Veröffentlicht am 07.08.2015

Heute hiess es Abschied nehmen von Island. Nach fünf schönen und unvergesslichen Wochen auf der Insel, gehts nun auf die nächste Insel. In der Jugi habe ich prima geschlafen und bin guten Mutes aufgestanden und habe gefrühstückt. Draussen, genau ihr wisst es bereits, es regnet immer noch oder wieder. Ich habe das Gepäck alles irgendwie in meiner Velotasche verstaut, und das was ich im Schiff benötige, habe ich im Rucksack versorgt.

So ging es zu Fuss zur Fährstation. Zum Glück hat mein Koffer Räder, sonst hätte ich den Kilometer Fussmarsch nie geschafft! Nachdem ich eingecheckt hatte, mussten wir beinahe 2 Stunden im Regen und in der Kälte warten. Das Schiff war nämlich noch gar nicht da! Und als es kam, verging eine Stunde bis alle Fahrzeuge draussen waren! Unglaublich was da alles Platz hat in so einer Fähre. Während dem Warten hatte ich mit einem Deutschen Radfahrer eine gute Unterhaltung. Er lebt seit 13 Jahren in Schweden und geht alle Jahre auf eine grössere oder kleinere Velotour. Er ist von Stockholm aus gestartet und wenn er mit der Fähre in Dänemark ist, wird er wieder nach Stockholm zurück radeln. Cooler Typ. Aber dann war es endlich soweit, das Schiff wurde gestürmt, Friedas Koffer gut angebunden und dann ab in die Kabine. Ich bin in einer sechser Kabine im Keller. Nicht gerade luxuriös und konfortabel, aber ich hatte beim Buchen keine andere Wahl mehr.

Mein Gepäck war auf dem Bett verstaut und dann gings auf Erkundungstour. Schliesslich muss man doch wissen, was wo ist, und wie was funktioniert auf so einem Schiff. Für eine Fähre ist die Norröna sehr konfortabel, aber für ein Kreuzfahrtschiff eher am unteren Limit. Aber wie erwähnt, es ist im Grundsatz eine Fähre. Nach dem Mittagessen habe ich im Salon einen Kaffee genossen und in meinem Färöer Reiseführer gelesen. Es war auch interessant aufs weite Meer hinaus zu schauen. Es ist faszinierend, je nach Lichteinfall hat das Wasser jeweils eine ganz andere Farbe. Blau ist nicht gleich blau! Auf dem Aussendeck war es sehr kühl und natürlich windig. Viel passiert ist eigentlich nicht auf dem Schiff, ich habe noch einige Zeilen in meinem Island Buch gelesen und habe das Geschehen rund herum beobachtet.

Um 18 Uhr gings dann zum Norröna Buffet. Wow, war das super. Ein reichhaltiges und vielseitiges Buffet wurde uns präsentiert. Der Lachs verging fast auf der Zunge, einfach himmlisch. Alles war sehr lecker. Irgendwie geht es mir wie Leonardo Di Caprio im Film "Titanic". Fürstlich und nobel Essen und schlafen beim "Pöbel". Dann hoffen wir mal, dass es keine weiteren Paralellen zum Film gibt. Nach dem Dinner gings nochmals aufs Aussdeck zu einem Abendspaziergang bevors in die Koje ging. Ich werde morgen um 3 Uhr in Torshavn ankommen und in der Kabine ist um 1 Uhr Check-Out Zeit. Also ging es heute bereits um 20 Uhr in den Schlafsack, damit ich morgen für die Färöer bereit bin!

Highlight des Tages: der Lachs vom Norröna Buffet!

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5. August 2015 Egilsstadir - Seydisfjördur (Bus)

Veröffentlicht am 06.08.2015

Ich habe himmlisch geschlafen in einem weichen und warmen Bett. Ich war aber auch todmüde gestern. Als ich zu meinem Fenster hoch schaute, war es nicht mehr ganz so himmlisch. Die Scheiben waren alle tropfnass, und ich kam mir vor wie ein Fisch im Aquarium. Draussen regnete und stürmte es, wieder einmal, und das bei 8 Grad. Dafür genoss ich ein feines Frühstück. Dann wurde Frieda ein letztes Mal beladen und in voller Gore-Tex Montur gings die drei Kilometer nach Egilsstadir zur Busstation. Wen traf ich dort zuerst. Genau, mein Haifischkumpel von gestern. Wir sprachen noch etwas vom Wetter (von was denn sonst) und dann musste er los. Mein Bus sollte eigentlich um 9 Uhr hier sein, und um 9.15 Uhr war ich dann langsam beunruhigt und fragte bei der Touristeninfo nach, ob das normal sei. Sie entschuldigte sich, und sagte mir, dass die Busse nicht immer pünktlich seien.

Fünf Minuten später war er dann da. Dann die Überraschung. Der Chauffeur wollte mich nicht mitnehmen mit Frieda. Ich solle den Nachmittagsbus nehmen, er habe keinen Platz für Frieda. Ich habe ihm erklärt, dass ich den Velotransport bei der Firma angemeldet habe, aber das interessierte ihn nicht. Wir sind dann so verblieben, dass er mich und das Gepäck mitnahm, und Frieda musste in Egilsstadir bleiben. Er werde sie am Nachmittag aufladen und mir nach Seydisfjördur bringen. Ich hatte keine andere Wahl, denn ich musste bis 16 Uhr auf der Post meine Veloreisetasche abholen. Die Fahrt nach Seydisfjördur führte über einen Pass. Es hatte Nebel, es regnete immer noch und die Seen dort oben auf 800 Meter hatten immer noch Eis im Wasser! Hier im Osten von Island gibts in diesem Jahr keinen Sommer.

Der Chauffeur hat mich vor der Jugendherberge ausgeladen, und wir haben um 17.15 Uhr bei der Busstation abgemacht. Ich hoffe das kommt gut, denn ohne Frieda würde ich nicht abreisen. Schliesslich gehen wir zusammen durch Dick und Dünn. Im Hostel habe ich mich dann an der Reception angemeldet, und dann kam der nächste Schock. Die haben hier zwei Gebäude und meins war auf der anderen Seite des Dorfes. Es seien nur 15 Minuten Fussmarsch. Es goss aber immer noch aus Kübeln, und ich hatte so viel Gepäcktaschen, dass ich nicht alles auf einmal schleppen konnte. Frieda konnte ich auch nicht beladen, denn die war in Egilsstadir. Etwas sauer nahm ich den Weg zum ersten Mal auf mich. Das wäre etwa so, wie wenn die Reception im Sarner Lido wäre und die Zimmer in der Krone. Wenigstens konnte ich dann gleich das Zimmer beziehen, als das ganze Gepäck am richtigen Ort war. Meine Schuhe und Socken waren pflotsch nass. Zum Glück habe ich eine Heizung im Zimmer, dann trocknet es etwas schneller.

Dann gings wieder auf die andere Hafenseite zur Post, denn dort musste ich nun meine Velotasche abholen. Wenigstens das klappte einwandfrei. So, jetzt fehlt nur noch Frieda, dann habe ich meine sieben Sachen alle beisammen. In der Jugi habe ich mich in meinen Reiseführer über die Färöer erkundigt. Ich freue mich extrem auf die Schifffahrt und die Färinger. Kurz vor 17 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Übergabeort. Es goss im Fall immer noch aus allen Rohren, unglaublich. Über die steilen Hänge kommt das Wasser von überall runter. Es hat etwa 20 Bäche an einem Hang. Wir in Sarnen hätten bei solchen Niederschlagsmengen wahrscheinlich bereits Hochwasser! Diesmal war der Chauffeuer pünktlich auf die Minute! Und wer war im Anhänger? Meine Frieda war da, jupie. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Jetzt sind wir wieder komplett. Nach einem kurzen Einkauf gings per Rad zurück zur Jugi.

Zuerst habe ich mal meine pflotsch nassen Klamotten ausgezogen und aufgehängt. Dann musste ich kurz überlegen, wie ich Frieda in mein Zimmer schmuggle. Ich habe ja nur für eine Person gebucht. Als die Luft rein war, habe ich sie schnell hinein getragen und im Zimmer versteckt. Draussen konnte ich sie unmöglich auseinander nehmen, bei diesem starken Regenfall. Alles klar, Frieda habe ich zuerst etwas abgetrocknet und dann auseinander genommen, damit ich sie in der Velotaschen verstauen konnte. So das war geschafft. Irgendwie war ich nun doch erleichtert, dass alles geklappt hat. Zum Znacht kochte ich in der Jugi eine Spargelsuppe und dazu gab es zwei wunderbare Lachssandwiches. Wow, waren die gut! Ich muss nun wieder langsam meine Essgewohnheiten normalisieren, und die Mengen richtig einstellen. Vielleicht wird das auf dem Schiff etwas schwierig, denn da gibt es abends jeweils ein Buffet. Man lebt ja nur einmal.

Als ich diesen Tagebucheintrag schrieb, hat es dann zur Überraschung von allen aufgehört zu regnen. Unglaublich, dass ich das noch erleben darf. Heute gehts zeitig ins Bett, denn die nächste Nacht wird dann wieder etwas kürzer. Warum? Das verrate ich euch später.

Highlight des Tages: Trotz Anfangsschwierigkeiten hat am Schluss alles geklappt!


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4. August 2015 Reykjavik - Egilsstadir (Bus)

Veröffentlicht am 05.08.2015

Der Nachtbus war pünktlich vor der Harpa, so dass wir alles verladen konnten. Frieda hatte ein separates Plätzchen im Anhänger. Wir waren mit  dem Busfahrer zu Dritt, die uns auf den Weg nach Akureyri machten. Wir wurden mit einem romantischen, hinreissenden Sonnenuntergang verwöhnt. Ich werde die Tage in der rauchenden Bucht, Reykjavik, immer in bester Erinnerung behalten. Dieser Abschied war dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Irgendwie versuchte ich zu schlafen, probierte alle Stellung aus, und doch gelang es nicht so recht. Zwischendurch war ich dann schon mal weg, aber in einem sehr leichten Schlaf, so wie in der RS.

Schon nach zwei Stunden, als wir über einen Pass fuhren, hatte sich das Wetter verändert. Nebel, Kälte und Nässe, schön dass wir das von innen aus dem beheizten Bus beobachten konnten. Wir waren bereits um 5.30 Uhr in Akureyri angkommen und mein Anschlussbus fuhr um 7.30 Uhr. Zum Glück war ich auch schon hier und wusste was machen. Ich sattlete Frieda, und wir fuhren zur Tankstelle hinaus, wo ich einen Kaffee trank und etwas ass. Eigentlich ist Reisen etwas mühsames und mit dem Bus um die halbe Insel zu kurven, das sind immerhin rund 700 km. Um 7.30 Uhr gings mit neuem Chauffeur weiter. Der Bus machte nun bei den Touristenattraktionen kurz Halt. Mittlerweilen waren wir drei Reisegäste. Eine Schottin, eine Österreicherin und ich. Wir drei hätte also keinen Schönheitswettbewerb gewonnen.

Die Fahrt raus aus Akureyri erinnerte mich an den härtesten Tag auf meiner Tour. An den Regen- und Kältetag. An jeder Ecke kamen mir wieder die Erinnerungen, sogar dort, wo ich das gefrorene Snickers gegessen hatte. Nach einem kurzen Stopp beim Godafoss gings weiter nach Myvatn und anschliessend zum Schwefelfeld Hverir. Dieses hatte ich bisher nur aus der Ferne gesehen. Da blubbert wieder einmal alles, und es riecht nach Schwefel und faulen Eiern. Ein fürchterlicher Gestank. Ich glaube so muss es in der Hölle riechen, aber das werden wir alle nicht erleben, weil wir gar nie dorthin kommen. Beim Dettifoss war ein längerer Aufenthalt eingeplant, aber mittlerweilen regnete und stürmte es sehr stark. Es war schrecklich unangenehm. Nach einem Kurzbesuch beim Dettifoss wartete ich im warmen Bus, bis es weiter ging.

So nun hiess es schon wieder Bus und Fahrer wechseln. Jetzt war ich der einzige Fahrgast. Der Busfahrer, ein etwa 60jähriger, mit langen grauen Haaren, die zu einem Rossschwanz zusammen gebunden waren. Naja, wenn das nur gut kommt, dachte ich mir. Jetzt kamen die unendlich langen 160 km durchs Niemandsland. Bei meiner Tour hatte ich über die Hareksstadahals extremen Wind, und ich musste mich richtig abquälen. Aber was heute da oben ab ging, das war unvorstellbar. Der Fahrer kämpfte mit dem Wind und dem Bus, irgendwie hatte ich etwas Angst. Aber er fuhr locker mit 100 Sachen durch die Gegend, da kam wieder eine Böe, die den Bus so richtig durch schüttelte. Das war ja eine abenteuerliche Fahrt. Wir redeten über Gott und die Welt. Eigentlich redete er und ich hörte vor allem zu. Er sei Fischer und fährt nur nebenbei mit dem Bus. So kam es mir auch vor. Er fragte mich, ob ich in Island auch Haifisch gegessen hätte. Was? Haifisch, nein, wie sollte ich. Ich habe ja nicht einmal den Wal geschafft. Dann nahm er eine Plastikschachtel hervor, in der so weisse Häppchen drin waren. Es war tatsächlich Haifisch. Er gab mir eines zum probieren und nahm selber auch ein grosses Stück. Man stelle sich vor, irgendwo in Island fährt ein alter Klapperbus durch die Gegend, der fast vom Wind weg gefegt wird, und ich und der Busfahrer essen Haifisch. Ä guete!

Also geschmeckt hat es ganz und gar nicht, es war etwas zu "strong" für mich. Wäh, war das gruisig. Pfui. So hatten wir eine unterhaltsame Fahrt bis nach Egilsstadir. Eigentlich war ich froh nun endlich nach 14 Stunden hier zu sein, und zugleich war ich erleichtert, dass nichts passiert ist. Eine freundliche Verabschiedung von meinem Privatchauffeur und ab in den Tankstellenshop. Ich musste ein Hot Dog haben und den Haifisch runter spühlen. Jetzt bin ich zum zweiten Male in Egilsstadir, und es regnete und stürmt schon wieder. Der Sommer sei im Osten und im Norden extrem schlecht. In den Bergen hat es immer noch viel Schnee. Im letzten Jahr hatte es zu dieser Zeit nur noch auf den Gletschern Schnee.

Mein Guesthouse war etwa 3 km ausserhalb von Egilsstadir. Frieda und ich machten uns bei Sturm und Regen auf den Weg, und fanden es auf Anhieb. Eine nette Damen erwartete uns, und zeigte mir wo alles war. Ein schönes kleines Zimmer, sehr geschmackvoll und mit liebe eingerichtet gehört nun für eine Nacht mir. Eine Küche die benutzt werden darf. Sehr schön. Ich entschied mich, bei diesem Wetter nicht mehr in die City zu gehen, und kochte mir eine Bouillon mit Toastbrot und anschliessend gab es Fusilli an einer Broccoli Mozarella Sauce. Wunderbar habe ich das wieder zustande gebracht. Okay die Vorarbeit hat der Knorr gemacht. Nach der etwas schwierigen Nacht von gestern, gehts heute etwas früher ins Bett, denn ich bin extrem müde und schlafe bald ein......

Highlight des Tages: Haifischessen mit dem Busfahrer

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3. August 2015 Reykjavik

Veröffentlicht am 04.08.2015

 Heute war ein Pack- und Herumhängertag. Nach dem Frühstück habe ich meine sieben Sachen zusammen gepackt und reisefertig gemacht. Ich habe noch etwas Platz übrig für die Souvenirs, die ich heute in der Stadt kaufen wollte. Doch schon bald wurde mir klar, dass heute kein normaler Montag war. Heute war ein nationaler Feiertag, und die meisten Geschäfter hatten geschlossen. Super, wie soll ich da auf Shopingtour, wenn die Läden zu sind! Wenigstens hatte es auf der Touristenmeile einige Shops und Läden die geöffnet hatten. So konnte ich doch noch etwas erwerben. 

 

Ich habe mir unter anderem ein Buch über die Isländer gekauft. Dieses beschreibt auf eine lustige und zum Teil satierische Art, wie die Isländer sind. Da ich sonst nichts besseres zu tun hatte, habe ich in der Harpa auf einem bequemen Sofa das Buch gleich gelesen. Ich musste einige Male schmunzeln, war aber auch erstaunt und sehe mich sogar in einem Punkt als echten Isländer. Sie erledigen alles meistens immer auf den letzten Drücker und sind stets spät dran! Das sind auch Eigenschaften, die mich zum echten Isländer machen. Die Isländer gelten deshalb als Südländer der Nordländer. Das mit den Namen habe ich ja bereits erklärt im Blog, und dass sich ALLE Isländer mit dem Vornamen ansprechen auch. Lehrer Jonas Björgasson ist nicht Herr Björgasson sondern Jonas! Das ist direkt und einfach, ein grosser Vorteil  in einer komplizierten Welt. Das Telefonbuch ist alphabetisch nach Vornamen gegliedert, Isländer sind Optimisten und missachten bewusst die Verkehrsregeln. Wer noch mehr von den Isländern wissen will, kann das Buch gerne bei mir ausleihen. 

 

Heute war ein wunderbarer sonniger Tag. Ich genoss die Sonnenstrahlen auf einer Parkbank am Stadtteich beim Rathaus. Es war wirklich schön und erholsam, einmal einfach nichts zu machen, ausser die Leute zu beobachten. Im Rathaus hat es ein Relief von Island, welches ich nochmals anschauen wollte. So konnte ich nochmals meine Reise Revue passieren lassen, und mich an verschiedene schöne und harte Momente erinnern. So zum Beispiel an den Tag, als es 2 Grad kühl war, mein Snickers war fast gefroren, und ich konnte es daher kaum beissen, und dann hat es mir noch auf das Teil geregnet. Ein frustrierender Moment auf meiner Tour. Die unvergesslich schönen und eindrücklichen Momente überwiegen aber bei weitem. Ich werde diese Tour und vor allem die Natur und ihre Gewalten nie vergessen.

 

Zum Abendessen gings nochmals zum Italiener. Denn man glaubt es kaum, ich hatte wieder einmal Lust auf Pasta. Eine Zwiebelsuppe und eine Portion Spaghetti standen auf dem Menuzettel. Bevors dann ins Hotel zurück ging, gabs noch ein Softeis mit Caramelsauce. Mhhh. Dann marschierte ich zum letzten Mal (vorerst?) die Laugarvegur, das ist die Touristen- und Einkaufsstrasse von Reykjavik, hinauf. Im Hotel musste ich nochmals kurz umdisponieren. Ich habe doch tatsächlich mehr eingekauft, als ich gedacht hatte. Aber irgendwie hatte alles irgendwo Platz. Dann gings mit Frieda ab Richtung Harpa, denn da startet heute um 23.45 Uhr der Nachtbus nach Akureyri und Egilsstadir. Die Reise dauert 14 Stunden inkl. einem kurzen Aufenthalt in Akureyri. Kein Problem, schliesslich habe ich noch ein zweites Buch gekauft, und es wird auch ein Erlebnis sein, die Strassen wieder vorzufinden, die wir zusammen befahren haben. Da werden wieder viele Erinnerungen und Erlebnisse aufleben. Ich freue mich auf die Fahrt, und hoffe ich werde diesmal in Egilsstadir schöneres Wetter geniessen, als das letzte Mal. Es hatte so stark geregnet, der grosse See war braun, wie die Schoggimilch am Morgen. 

 

Highlight des Tages: Das kleine Buch über die Isländer. 

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