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16. Juli 2015 Vidigerdi - Varmahild 91 km

Veröffentlicht am 17.07.2015

Ein Hotelzimmer ist schon luxus pur. Wunderbar geschlafen und ausgeruht machte ich mich über das Frühstücksbuffet her. Das war aber lecker! Es war draussen immer noch stark bewölkt und windig. Der Patron hat mir doch gestern versprochen, den Wind abzustellen. Naja, ist ihm nicht ganz gelungen. Beim Aufladen hatte ich noch ein nettes Gespräch mit Christiane aus Deutschland. Doch dann gings los in den neuen Tag. 

Schon bald merkte ich, dass der Wind nicht mehr so stark war wie gestern, zum Glück. So kam ich gleich gut in die Gänge, und Frieda lief wieder wie geschmiert. Bei einer Pferdeweide musste ich einen Halt machen. Die Islandpferde sind ganz neugierig auf mich zugekommen und wir haben zusammen ein Fotoshooting gemacht. Die Isländer haben es nicht gerne, wenn man ihren Pferden Pony sagt! Heute habe ich viele Pferde gesehen und viele landwirschaftliche Betriebe. Da wo es flach ist, wird sehr viel Landwirtschaft betrieben, doch meistens sieht man keine Kühe sondern nur Hunderte von Siloballen. Den Kühen ist anscheinend zu kalt, daher bleiben sie oft im Stall. (das ist kein Witz, das hat mir ein Bauer erzählt)

Meine Fahrt heute war wieder viel interessanter, denn auf der 1 läuft immer etwas. Bei Kilometer 10 kamen mir zwei komische Vögel entgegen. Die fuhren mit einem kleinen roten Traktor (vielleicht war es ein Hürlimann) und zogen eine kleinen Planwagen hinterher. Mutti durfte Traktorfahren, und Vatti sass auf dem Kutscherbock. Ich habe mir gedacht, auch "s'Traktorä Neldis" sind unterwegs. Später kam mir noch ein original Herby-Käfer mit der legendären Nummer 53 entgegen. Das erste grosse Etappenziel war nach 40 km Blönduos, aber es kam nicht so recht näher, und sehen konnten wir schon gar nichts. Kein Wunder, denn das Dorf ist in einer Senke und schon war ich da. Zuerst gings zum Supermarkt, einkaufen, denn mein Ofen braucht wieder ordentlich Kohlen zum einheizen. Vor dem Supermarkt hatte es kleine Tische, so konnte ich gleich dort mein Mittags Picknick machen. 

Ich kam aber nicht weit, denn 1 km weiter vorne war eine Raststätte, also für einen Kaffeehalt musste noch Zeit sein. Aber dann gings in eine flache endlose Ebene hinein, immer der Blonden nach. Eh, der Fluss hiess Blonda. Es lief rund, endlich kam ich auf Touren, ok den Wind hatte ich diesmal im Rücken. Das war aber auch einmal ein gutes Gefühl. Mittlerweilen wurde das Wetter besser und die Sonne schaute hervor. Was aber noch viel besser war, die Nebelschwaden waren verschwunden, denn ich musste heute nochmals in die Berge. Seit drei Tagen hatte ich nun wieder einmal Sicht auf die Berge. Die Bauern waren emsig am Siloballen machen, ich hoffe nicht, dass das heisst, der Regen kommt bald. 

Nach 70 km gings dann noch zum Schlussaufstieg auf 420 Meter hinauf. Frieda und ich sind locker flockig hinauf gefahren, super Strasse, kein Wind es geht also doch noch. Man bin ich froh. Leider war die Abfahrt nicht so cool. Ich hatte schon den grossen Gang rein getan, aber so richtig runter gings nicht. Es war eine langgezogene, flache Abfahrt, so wie ich sie nicht gern habe. Auf jeden Fall sind wir schon um 18.30 Uhr an unserem Etappenziel in Varmahild angekommen. Für zum Camping mussten wir nochmals 50 Höhenmeter absolvieren, an so einem  super Tag kein Problem. Der Platz liegt schön in einem Wäldchen und ist windgeschützt. Leider hat es wieder keine Duschen, dafür eine schöne WC Anlage mit warmen Wasser. Mittlerweilen habe ich mich schon bald daran gewöhnt. 

Zum Dinner kochte ich mir Spaghetti Bolognese und zum Dessert gabs ein Vanillebrötli. Jetzt trennen uns noch 95 km und einen Pass von Akureyri, die Hauptstadt des Nordens. Wir freuen uns darauf! 

Highlight des Tages: das Frühstücksbuffet

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