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17. Juli 2015 Varmahild - Akureyri 98 km

Veröffentlicht am 18.07.2015

Als ich meinen Kopf zum Zelt hinaus streckte war ich doch verblüfft. Nebel, noch schlimmer, es nieselte aus dem Nebel und es war "arschkalt". Dabei war der Himmel heiter um 3 Uhr, als ich aufs WC musste. So schnell kann das Wetter wechseln. Ich habe trotzdem gefrühstückt und alles zusammen gepackt. Der erste Teilabschnitt dauerte aber nur einen Kilometer bis zur Tankstelle, denn dort gab es noch einen heissen Kaffee bevors richtig los ging.

Kurz nach 10 Uhr sind Frieda und ich dann durch gestartet. Mit viel Wind im Rücken gings wieder in ein lang gezogenes Tal hinein. Es ging immer leicht bergauf ohne es wirklich zu spüren. Leider sahen wir von der Aussicht nicht so viel, weil alles so verhangen war. So ging es zügig die Öxnadalsheidi hinauf auf kanpp 600 Meter über Meer. Der Aufstieg fiel uns sehr ring, aber das änderte sich auf den letzten beiden Kilometer vor der Passhöhe. Denn nun hat der Wind die Richtung gewechselt. Das wiederum hat uns natürlich gar nicht gepasst! Dafür waren die Nebelschwaden verschunden und die Sonne lachte am blauen Himmel. 

Übrigens als ich heute zum ersten Mal zum Bidon griff um zu trinken, bin ich erschrocken. Ich hatte das Gefühl im Bidon sind 20 gekochte Eier und nicht mein Magnesiumwasser. Das Wasser war schwefelhaltig, darum roch es nach faulen Eiern. Mhhhh. Irgendwie musste ich trinken ohne zu riechen. Das geht!

Die letzten 40 km bis nach Akureyri hatten wir tatsächlich Gegenwind. Das heisst, wir sind zum Teil langsamer nach unten gefahren, als auf der anderen Seite nach oben! Die Aussicht war nun herrlich, die satten grünen Wiesen, die Berge (immer noch mit viel Schnee) und all die Frühlingsblumen, vor allem der auffällig gelbe Löwenzahn blühte. Für mich war es ein typischer Frühlingstag in den Bergen, und für die Isländer natürlich ein wunderbarer Sommertag bei mittlerweilen 16 Grad. Immer neben der Strasse der kristallblaue Fluss, der mit uns ins Tal hinunter floss. Natürlich fanden wir auch einen schönen Rastplatz um unser Lunch einzunehmen und die Beine für kurze Zeit baumeln zu lassen. 

Die Kilometer wurden immer mehr und das Ziel kam in grossen Schritten näher. Doch rund 10 km vor Akureyri gings nochmals 100 Meter hinauf, aber dann gings runter in die Hauptstadt des Nordens von Island. Akureyri hat rund 18'000 Einwohner und liegt an Islands längstem Fjord, dem Eyjarfjördir. Als Sehenswürdigkeit gilt die Akureyrarkirkja, die auffällig über dem Städtchen thront. In der Altstadt hat es hübsche farbige Holzhäuser, kleine Läden und viele gemütliche Cafés. 

Als ich dann endlich mein Hotel gefunden hatte, wurde alles abgeladen und ich ging sofort unter die warme Dusche, was nicht nur schön war, sondern auch gut tat. Dann gings ab in die City, heute musste wieder einmal ein richtiges Stück Fleisch auf den Teller. Auch Radfahrer leben nicht nur von Pasta. In einem super Restaurant hatte ich ein Tisch am Fenster und liess mich verwöhnen. Ich habe noch lange überlegt, ob ich Walfleisch bestellen sollte. Doch das schlechte Gewissen konnte ich nicht überwinden, und bestellte ein totes "Ross". Eigentlich spielt es ja keine Rolle, ob Wal oder Ross! Aber es war wunderbar und hat prima geschmeckt. 

Ich machte noch einen Besichtigungsspaziergang durch Akureyri, denn für morgen ist Regen angesagt. Nach einem genüsslichen Café Latte gings dann noch an die Wäsche. An meine Wäsche, denn jetzt ist die Gelegenheit alles mal zu waschen, damit alles wieder frisch und frühlingshaft riecht. Morgen gehts zur Walbeobachtung ins Meer hinhaus. Bin dann mal gespannt, ob ich morgen Abend das Wal Menu auswähle.                

Highlight des Tages: das wunderbar zarte und leckere Pferdesteak mhhhhhh

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