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25. Juli 2015 Höfn - Jökulsarlon 82 km

Veröffentlicht am 26.07.2015

Nach einer guten und angenehmen Nacht bin ich heute sehr gut aufgestanden. Zum Zmorge gab es frisches Baguette (ok von gestern, ist so gut wie frisch im Vergleich zum Roggenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen) Frisch gestärtk und motiviert machten wir uns bereit für den heutigen Tag, mit dem grossen Ziel, die Gletscherlagune Jökulsarlon. 

Der Weg war heute sehr flach und es hatte praktisch keine längeren Aufstiege. Also auch das gibts in Island. Die Strasse führte zuerst ins Landesinnere und die Gegend war sehr geprägt von der Landwirtrschaft. Schon bald sah ich aber die erste Gletscherzung, den Hoffelsjökull. Es folgten anschliessend noch mehrere. Fantastisch wie das Eis zwischen den Bergen liegt. Aber auch hier in Island gehen die Gletscher aufgrund der Klimaerwärmung ständig zurück. Der Vatnajökull ist ein Gigant unter Europas Gletschern, er ist der drittgrösste der Welt. Unter dem Gletscher hat es mehrere Vulkane, die zum Teil noch aktiv sind. Der Weg verlief ohne grosse Sehenswürdigkeiten, doch wenigstens kam ab und zu ein Hof oder sonst ein Haus. 

Bei meinem Mittagspicknick traf ich einen Spanier, der ebenfalls mit dem Velo unterwegs ist. Er ist gestern gestartet und fährt in die andere Richtung. Mit der isländischen Wärme hat er sich noch nicht angefreundet, er ist mir fast erfroren. Julio, das kommt noch! Wenig später überholte mich eine sportliche Dame, ebenfalls mit dem Rad. Sie hatte ein Rennvelo mit zwei Taschen und war natürlich viel schneller, als ich mit meinem 40 Tönner (sorry Frieda, das Gepäck ist gemeint) Wir hatten auch eine kurze Unterhaltung und dann flitzte sie von dannen. Es hat sehr viele Tourenfahrer die unterwegs sind. Vor allem hier im Osten, wo die Strecken einfacher sind als im Westen. Man grüsst sich immer und manchmal gibt es eine kurze Unterhaltung. Woher bist, von wo bist du gestartet und wohin fährst du?

So näherten wir uns immer mehr dem Lagunensee und kamen sehr gut voran. Und da war er vor uns. Zuerst sieht man immer die vielen Autos und Reisebusse, bevor man dann die Sehenswürdigkeit sieht. Vom Gletscher brechen da immer Eisbrocken ab und landen im See. Dadurch, dass der Gletscher jährlich um 150 Meter zurück geht, wird der Lagunensee, Jökulsarlon immer etwas grösser. Die gigantischen Eisbrocken schwimmen auf dem See und treiben dann mit der Zeit ins Meer hinaus. Das Eis hat alle Farben, blau, ganz viel verschiedene Blau, weiss, schwarze Flecken (von der Moräne oder Vulkanasche vom Eyjafjallajökull). Zuerst ging ich mal ins Kaffeehaus, trank eine heisse Schoggi und ass einen Berliner dazu. Wow, der Berliner war aber hammerhaft gut. Ich glaube, ich habe noch nie so einen guten Berliner gegessen! Mhhhhh. 

Natürlich wollte ich auf eine Bootsfahrt im Lagunensee nicht verzichten. Beim Ticketshop sagte man mir, ich hätte Glück, dass ich alleine bin, so könne sie das Boot um 17.40 Uhr noch füllen. So wird man zur Füllmasse. Die Stunde Wartezeit vertrieb ich mir im Kaffeehäuschen mit einem Kaffee. Doch dann gings raus auf den See. Nicht mit einem Boot, sondern einem Amphibienfahrzeug. Das heisst wir sind vom Land aus los gefahren und sind am Schluss im See geschwommen. Niklas unser Führer auf dem Boot erklärte uns alles rund um den Gletscher und das Eis. Das aussergewöhnliche sei, dass der See jeden Tag wieder anders aussehe, weil sich die Eisbrocken bewegen. Ein komisches Bild ergäbe sich bei starkem Wind, denn dann seien die Eisschollen plötzlich alle in einer Ecke. Leider konnten wir aus Sicherheitsgünden nicht zu nahe an den Gletscher fahren, was mich sehr interssiert hätte. Auch so war die Tour sehr interessant und eindrücklich. 

Anschliessend gönnte ich mir nochmals eine heisse Schoggi und einen super Berliner. (man gönnt sich ja sonst nichts) Am Meer ist der Sand hier ganz schwarz. Es ist schon aussergewöhnlich, ich habe hier in Island rote, weisse, schwarze und braune Sandstrände gesehen, faszinierend. So dann musste ich mir ein Schlafplätzchen suchen. Ich bin dann etwa 2 km weiter gefahren und habe mich hinter einem Hügel, nahe der Hauptstrasse eingerichtet. Schön windgeschützt mit Blick auf den Gletscher und den Jökulsarlon. Herrlich, abenteuerlich einfach schön. 

Zum Znacht gab es nochmals eine Suppe mit Roggenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen und zum zweiten Gang Tagliatelle. Das Wetter war heute ok und erreichte wieder zweistellige Temperaturen. Aber der Nebel hängt leider immer noch in den Bergen und versperrt uns die wunderschöne Aussicht. Ich hoffe, dass es Morgen endlich soweit sein wird, dass wir klare Sicht haben. 

Highlight des Tages: Der Berliner im Kaffeehaus! Mhhhhhh

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