Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

26. Juli 2015 Jökulsarlon - Kirkjubaejarklaustur 120 km

Veröffentlicht am 27.07.2015

Gestern hatte ich mir noch einen Kaffee gemacht und genoss diesen vor dem Zelt mit Blick auf den Jökulsarlon, und im Hintergrund hörte ich die Wellen vom Meer rauschen. Das sind die super Momente, die ich in vollen Zügen geniesse! Am Morgen wurde ich dann gleich von einem Gast überrascht. Die Sonne stand am Himmel, es war blauer Himmel zu sehen und der Nebel war weg. Deshalb waren nun ganz viele Berge und noch weitere Gletscherzungen zu sehen. Fantastisch, eigentlich schade, dass ich nun zusammen packen muss. Aber ich freue mich natürlich auch auf die heutige Fahrt mit der Sonne am Himmel. 

Um 9.30 Uhr war alles bereit für die Weiterfahrt. Frieda und ich verliessen unser gemütliches Plätzchen, kämpften uns über den Hügel wieder auf die Ringstrasse Nr. 1. Et voila, hier sind wir und los gings. Die Gore-Tex Kleider blieben heute in der Tasche und das Gesicht wurde endlich wieder einmal mit Sonnencreme eingeschmiert. Mit viel Schwung und leichtem Rückenwind gings ganz flott vorwärts. Es ist ganz anders zu fahren, wenn die Sonne scheint und man alle Berge und alles sehen kann. Fantastisch, ich genoss es in vollen Zügen. Überall zwischen den Bergen kamen die Gletscherzungen hervor, eine nach der anderen. Tolle Landschaft. 

Wir kamen sehr gut voran, das Terrain war auch flach und ohne grosse Erhebungen. Wir fuhren jetzt bereits am rechten Rand der Skeidararsandur hinauf Richtung Skaftafell Nationalpark. Nach 50 km kam eine Tankstelle mit Shop, was mich extrem freute, ich gab sogar einen Jubelschrei von mir. Wenn du so lange unterwegs bist und niergends einkaufen kannst, dann freust du dich wie ein kleines Kind! Der Laden war zwar sau teuer, aber das spielt in so einem Fall keine grosse Rolle. Das Nötigste wurde eingekauft und die Reserven sind nun wieder aufgestockt. Die Frau im Shop hat mir erklärt, dass heute seit drei Wochen zum ersten Male wieder die Sonne in Ostisland scheint. Wahnsinn, und das im Sommer. 

Jetzt gings für die nächsten 30 km durch die Skeidararsandur, das ist mit 1000 km2 Fläche die grösste Sandwüste Islands. Die Strasse wurde erst vor 40 Jahren unter finanzieller Mithilfe der Amerikaner gebaut. Einige Brücken und ein 17 km langer Damm führt durch die Wüste. Rechts und links liegen Steine und schwarzer Sand, so weit das Auge sieht. Aussergewöhnlich, eintönig aber trotzdem sehr interessant. Zwischendurch kam mal ein Abschnitt, da war alles leicht mit grünem Moos überwachsen, doch nur einige Kilometer weiter war alles wieder schwarz. Irgendwie hatte ich Respekt vor diesem Streckabschnitt, denn bei zu viel Wind gibt es furchtbare Sandstürme, und die Strasse muss geschlossen werden. Heute war aber alles ganz anders. Es war mir auch nicht langweilg, dann es gab immer wieder etwas zu sehen und zu bestaunen. 

Nach der Sandwüste folgte gleich ein riesiegs Lavagebiet. Die Lavafelder sind alle mit Moos bedeckt, und es sieht alles so ausserirdisch aus. Faszinierend. Dann folgte eine wunderschöne, idyllische Gegend. Viel Landwirtschaft, Berge im Hintergrund mit dem einen und anderen schönen Wasserfall. Die Wiesen waren ganz verschieden grün, mal hell, mal dunkel, dann eher wieder lindengrün, malerisch diese Farbtöne. So sieht man an einem Tag spektakuläre Naturlandschaften, vom Gletscher bis zur Wüste. Auch das ist Island. 

Nach 120 km bin ich dann an meinem Zielort Kirkjubaejarklaustur (was für ein Zungenbrecher) angekommen und habe auf dem Camping wieder mein Zelt aufgeschlagen. Ein schöner Camping mit tollen Einrichtungen. Unten bei der Einfahrt habe ich ein Restaurant gesehen, und zur Feier des Tages gabs heute Ausgang. Zuerst aber noch gewaschen, geduscht, Frieda geölt und die Haare schön gemacht. Das Restaurant war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ich durfte dann den Tisch des bayrischen Ehepaars übernehmen, das ich in Höfn getroffen hatte. Zuerst gabs eine Spargelsuppe dann Pouletbrust und Lamm. Es war einfach nur köstlich, richtig gut. Die Isländer kochen hervorragend, und das Preisniveau ist nicht höher als in der Schweiz. Zum Dessert gabs eine isländische Spezialität Kiyr. Das ist wie ein Heidelbeerjoghurt. Wunderbar habe ich so einen perfekten Islandreisetag abgeschlossen. Schön dass die Sonne doch noch einmal zum Vorschein kam. Dumm ist nur, dass wir morgen in Vik sind, das ist der Ort mit der grössten Niederschlagsmenge in Island! 

Highlight des Tages: die Sonne scheint doch noch auf Island. 

Hosted by WEBLAND.CH