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4. Juli 2015 Reykjavik - Borgarnes 128 km

Veröffentlicht am 07.07.2015

Der Morgen begann sehr nervig! Die vier Asiaten (alle über 60) gegenüber terrorisierten ab 6 Uhr die Gäste. Badezimmer rein, raus und jedes Mal wurde die Tür geschletzt. Die Lautstärke der Stimmen war auf Betriebstemperatur und vielleicht sogar etwas lauter. Und das Badezimmer sah aus. Alles war überschwemmt, das WC verschi... und verseicht, einfach nur gruisig! So benutzte ich notgedrungen das Bad in der zweiten Etage und ging etwas früher zum Frühstück. Nachher gings ans Packen, da habe ich ja bereits Erfahrung, aber es war trotzdem nicht einfach alles zu verstauen. Das Internet im Hotel funktioniert nicht und meine Prepaid Internetkarte hat bereits kein Guthaben mehr. Alles lief völlig daneben, zum Glück nur aus elektronischer Sicht.

So nun wurde Frieda beladen, das arme Velo. Naja treten muss ich ja noch selber. Schlüssel an der Rezeption abgegeben und dann gings zum Startpunkt, zur Hallgrimskirkja. Die ist von überall zu sehen, darum habe ich sie ausgewählt. Ein letztes Startfoto und um 9.45 Uhr gings los, ISLAND ich komme! Schon auf den ersten Metern war Frieda sehr wackelig (obwohl sie gestern nicht im Ausgang war). Ich muss mich zuerst wieder an diesen 40 Tönner gewöhnen. Am Meer entlang gings auf dem fenomänalen Radweg Stadt auswärts. Doch dann begann der Irrweg nach Mosfellsbaer. Die Radwege waren super, aber nicht beschriftet. Wie soll ich da wissen, wohin ich muss? Viele nette Leute haben mir geholfen, sonst wäre ich in der Not auf die Ringstrasse Nr. 1 gegangen und die ist auf dieser Strecke wie eine Autobahn. Nach Mosfellsbaer musste ich dann auf diese Strasse und das war nicht so amusant. Der Linienbus überholte mich so nahe, dass ich beinahe fahrend einsteigen konnte. Naja die Isländer haben es eilig, der Sommer hier ist sehr kurz! Ich hatte auch noch ein lustiges Erlebnis mit einem Busfahrer. Als ich ihn fragte wo es nach Mosfellsbaer ginge, antwortete er mir, er fahre dorthin! Scherzkeks.

So dann durfte ich endlich die Ringstrasse verlassen, weil ich nicht durch den Tunnel, der unter dem Hvalfjördur durch geht, durfte. So habe ich den Hvalfjördur umfahren. Dieser Umweg war rund 60 km lang. Es ging ständig rauf und runter und es war so ziemlich anstrengend. In Midsandur waren die amerikanischen Tanklager zu sehen. Die vielen weissen Tanks ähneln weissen Pilzen. Ebenfalls ist dort die noch einzige Walfangstation von Island. Die Isländer reden grundsätzulich nicht über den Wahlfang. Nach rund 90 km kam endlich die erste Tankstelle. Ich war schon ziemlich dankbar, eine Pause zu machen. Eine Cola sowie eine Glace waren die Belohnung. Mit viel Schwung und Rückenwind gings weiter Richtung Etappenziel. Die letzten 20 km war ich dann wieder auf der Ringstrasse, und nun hatte ich Gegenwind! Das war anstrengend, und das nach über 100 km und über 1000 Höhenmeter in den Beinen.

Um 19:45 Uhr und nach 118 km bin ich auf dem Camping in Borgarnes angekommen. Idyllisch direkt am Meer gelegen. Der Wind blies immer noch, daher war das Zeltaufstellen heute etwas anspruchsvoller als auch schon. Abgesehen vom Wind war das Wetter recht sonnig. Ich konnte mehrheitlich mit kurzer Hose und kurzarm radeln. Auch der Wind war wenigstens angenehm warm, wie unser Föhn. (oder gehört er den Urnern?) Der Camping hier ist ganz einfach, zwei Duschen, 4 WC's und eine Drinkwasserstelle und sonst nichts, aber das genügt. Und das ganze kostenlos. Das Fiasko mit den elektrischen Geräten geht weiter. Das IPad ist deaktiviert und muss mit ITunes verbunden werden, den PC habe ich aber nicht hier. Die Tastatur kann nicht mit dem IPhone verbunden werden, da sie noch im IPad registriert ist und dieses geht ja nicht mehr!

Higlight des Tages: Die Tankstelle in Ferstikla, ganz nach dem Motto: Nichts bringt uns weiter als eine kleine Pause.


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