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5. Juli 2015 Borgarnes - Arnarstapi 118 km

Veröffentlicht am 07.07.2015

Die Nacht war sehr unruhig wegen dem Wind. Ich bin ständig erwacht und hatte das Gefühl ich hätte gar nicht geschlafen. Irgendwann in der Nacht hatte ich so kalt, dass ich meine Winterkappe anziehen musste. Island LIVE. Um 7:30 Uhr war Tagwache und anschliessend Früstück. Nach dem Abräumen ging die Fahrt bei Sonnenschein weiter auf die Halbinsel Snaefellsnes. Die ersten Kilometer verliefen prima, Beine waren frisch, kein Wind und ganz im Hintergrund war das heutige Ziel zu sehen, der Snaefellsjökull. Heute konnte ich mich nicht verfahren, denn es gab nur etwa drei Kreuzungen. Die Gegend war interessant, viele Berge, einen Vulkankrater aber es hatte fast keine Häuser und schon gar keine Tankstelle. Schade. Kein Wunder habe ich heute mehr Schafe und Islandponys gesehen als Menschen. Ab Kilometer 30 hatte ich dann plötzlich Gegenwind, und es ging nur noch langsam vorwärts. Es ist frustrierend, wenn du trampelst und trampelst aber du kommst nicht voran. Etwas genervt schob ich eine Mittagspause ein. Gut erholt und verpflegt kämpfte ich gegen den Wind. Zwischendurch hatte ich sogar etwas Rückenwind, das wäre eine Hammersache!

Plötzlich überholt mich ein Tourenfahrer. Er war wie ich mit Sack und Pack unterwegs. Wir wechselten zwei drei Worte, dann ging er weiter. Später traf ich ihn wieder und siehe da, er war Deutscher. Ingo aus Köln. So konnten wir vom Englisch ins Deutsch wechseln. Er ist für 3 Monate in Island und fährt die Insel ebenfalls mit dem Rad ab. Er hat mir erzählt, dass er anfangs Woche so viel Gegenwind hatte, dass er sogar beim runterfahren treten musste. Dann gings für beide wieder weiter. Der Wind blieb und ich hatte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 14 km/h!

Der Snaefellsjökull kam immer näher. Das war gut so, denn ich war schon ziemlich müde. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich, Wasserfälle, Berge, Lavafelder, roter Sandstrand und im Blickfeld immer den Gletscher. Auf dieser Halbinsel sieht man alles, was Island zu  bieten hat. Die Sonne war mittlerweilen verschwunden aber der Wind ist geblieben. Ich hatte eine Krise, die Beine waren leer, die letzten 10 km waren eine Tortour! Doch dann war das Etappenziel Arnarstapi erreicht. Dann der Schock! Auf dem Campingplatz hats keine Dusche und kein warmes Wasser. HORROR!!! Der Wind blies, es war kalt, ich war verschwitzt, war salzig wie ein Salzstengeli und war leicht angesäuert. Alles Scheisse?

Dann stellte ich unter schwierigsten Windbedingungen mein Zelt auf und die Dusche war heute bloss eine Katzenwäsche mit eiskaltem Wasser. Brrrrr. Wäsche waschen entfiel heute, ich war down. Im Restaurant nebenan schloss die Küche bereits um 21 Uhr, also kochte ich selber meine super feinen Ravioli. Heute kam ich so ziemlich an meine Grenzen, ich hoffe das wird morgen wieder ganz anders.

Highlight des Tages: Meine Ravioli mhhh!

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