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11. Juli 2015 Pingeyri - Isafjördur 49 km

Veröffentlicht am 12.07.2015

Heute war ein Halbtax-Tag, das heisst ich habe nur eine halbe Etappe absolviert. Darum habe ich wunderbar ausgeschlafen bis um 9:30 Uhr und habe gemütlich mein Campingfrühstück genossen. Beim Zähne putzen habe ich bemerkt, dass es hier einen Gartenschlauch hat. Nein, ich wollte keine kalte Dusche, aber Frieda sieht immer noch sehr verstaubt aus. Roter Staub überall, also gönnte ich ihr eine Reinigung und schon sah sie wieder viel hübscher aus. Um 11:30 Uhr gings dann aber los nach Isafjördur. Es war sehr stark bewölkt und kühl. Und natürlich waren wir immer schön hart am Wind. Zuerst mussten wir den Dyrafjördur umfahren, richtig wäre halb umfahren (Halbtax-Tag). Nach 10 km gibts einen Damm, auf dem man den Fjord überqueren kann. Das gute an einer Fjordumfahrung ist, dass man in der Regel mindestens auf einer Seite Rückenwind hat. Das genossen wir in vollen Zügen. Der Wind hat noch einen weiteren Vorteil, die Wäsche trocknet sehr schnell, und kann am nächsten Tag wieder trocken angezogen werden.

Die Landschaft hier in den Westfjorden ist sehr karg und einsam. Ab und zu kommt mal ein Haus, und wenns mal mehrere Häuser hat, ist es schon fast ein Dorf. Eigentlich hat es vor allem Berge und das Meer, das sich überall in die Berge hinein schlängelt. Die Berge sind oben flach wie abgeschnitten und haben alle die gleichen Strukturen. Trotz allem sehr eindrücklich. Die Strassen führen entwender über die Berge oder um die Berge herum, den Fjorden entlang. Heute gings nochmals über 1 1/2 Berge. (Halbtax) Die Gemlufallsheidi und anschliessend 200 Meter hinauf Richtung Breidadalsheidi. Denn auf dieser Höhe war die Tunneleinfahrt nach Isafjördur. Juhi!

Ich freute mich auf die 6 km Tunnelfahrt, denn da drin hats bestimmt keinen Wind! Das Tunnel ist ganz einfach gebaut, und nach 4 km gibt es eine Verzweigung im Tunnel. Habe ich noch nie gesehen, aber ist originel. Wenn ich schreibe einfaches Tunnel, dann sieht das so aus. Die ersten 4 km waren einspurig, die Autos die vom Norden her kamen, mussten in den Nischen warten. Es hatte ein Dämmerungslicht, keine Lüftung, keinen Notausgang und tropfte überall wie in einer Tropfsteinhöhle. Und wir in der Schweiz verbuttern Milliarden für Tunnelsanierungen (Lüftungen, Notausgänge etc.) Es geht uns halt sehr gut.

In Isafjördur angekommen bin ich zuerst am Stadteingang (hat 3000 Einwohner und einen eingenen Flugplatz) im Supermarkt einkaufen gegangen. Die nächsten Tage werde ich wieder in der Wildnis verbringen, daher muss genügend Food her! Ich war wieder sehr grosszügig mit mir, und weiss nun nicht, wo ich all das Zeugs verstauen soll! Typisch Männer, denken nun die Frauen.

Heute gönnte ich mir wieder etwas Luxus und buchte ein Hotelzimmer. Nach einer Woche Camping, freue ich mich auf eine warme Decke und eine weiche Matraze. Ich hatte das Hotelzimmer vor zwei Tagen gebucht, aber nicht für heute sondern für gestern. Ich war erstaunt über die isländische Gelassenheit, die haben mich auch heute noch genommen. Super. Zum Znacht gings in die City. Zuerst war ich in einem vierstern Schuppen mit weissen Tischtüchern und so, aber mit meiner Trekkingkleidung war das nicht ganz das richtige. So bin ich halt nebenan in der Pizzeria gelandet. Von der mega grossen Pizza verdrückte ich nur die halbe (Halbtax), der Rest war zu viel. Am Abend muss ich mal meine neue Route zusammen stellen und schauen ob das vom Zeitplan her  überhaupt hinhaut.

Highlight des Tages: 6 km lang windfreies Tunnelfahren

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