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12. Juli 2015 Isafjördur - Reykjanes 135km

Veröffentlicht am 13.07.2015

Der heutige Tag stand im Zeichen der Fjordumfahrungen. Da diese völlig abgelegen sind, keine Dörfer und nicht viel an der Piste anzutreffen ist, habe ich mich auf einen langweiligen Tag eingestellt. Aber es kam anders. Das Aufstehen im Hotelbett fiel mir nicht leicht, hatte ich doch so gut geschlafen. Dann gings zum Frühstücksbuffet, was natürlich nicht zu verachten ist. Ich habe immer noch die gleiche Taktik und sitze stets in der Nähe vom Buffet. Weil dann sind die Laufwege kurz, wenn ich mich x-Mal dahin begebe. Ich genoss es in vollen Zügen und ging mega satt auf mein Zimmer. Alles wieder zusammen packen, Frieda beladen und ab die Post.

Wir starteten um 9.30 Uhr und es war stark bewölkt bei 8 Grad. Übrigens es hat die ganze Nacht geregnet. Schon auf den ersten Kilometern kam ich auf Betriebstemperatur und es rollte heute super gut. Meine Beine waren fit, mein Kopf war auch bereit, aber jemand fehlte heute, der Wind. Fast kein Wind, jupie! Das muss ich ausnutzen, habe ich mir gedacht. So habe ich den ersten und zweiten Fjord flott umfahren. Es war ein ständigs in den Fjord hineinfahren und auf der anderen Seite wieder hinausfahren. Das wäre das Gleiche, wenn man von Wilen nach Sachseln sollte, und bis nach Alpnach muss, um zu kehren. Wie gesagt es war tatsächlich langweilig, auf der rechten Seite die Berge, von denen das Wasser nur so herunter sprudelte, und auf der anderen Seite das Meer und in der Mitte die Strasse.

Doch dann überschlugen sich die Ereignisse! Ich sah ein offizielles Strassenschild mit dem Hinweis, Achtung in 200 Meter Robben. Ui ui ui, da musste ich sofort beim Parkplatz anhalten und schaute ins Meer hinaus. Dort draussen hatte es eine Insel, mehr eine Sandbank mit Steinen. Vom Auge aus waren die Robben nicht zu sehen. Beim Parkplatz hatte es in einer Kiste einen  Feldstecher, den ich mir ausleihte. Und tatsächlich, da draussen lagen etwa 20 Robben und bewegten sich nicht. Faulpelze! Total happy setzte ich meine Fahrt fort und 2 km später gab es Kaffee und Waffeln.

Halt, Stopp, Pause. Ein altes isländisches Haus, in welchen alte Gegenstände besichtigt werden können, so zu sagen ein kleines Museum oder ich würde meinen eher ein Brokenhaus. Pichi dir hätte es gefallen. (Bügeleisen, Nähmaschinen etc.) Ich war ja wegen der Waffel und dem Kaffee dort, und die waren mega lecker. Wir hatten bereits 72 km in den Beinen und die Fahrt ging weiter um den nächsten Fjord, und der war der längste. Aufgrund meinem "hohen" Tempo heute, wäre es sogar möglich bis zum nächsten Campingplatz zu radeln, und das setzte ich mir nun zum Ziel. Auf nach Reykjanes.

Zwischenzeitlich hat es rund zwei Stunden geregnet, doch gegen Abend kam die Sonne zum Vorschein. Nach 135 km und vier umrundeten Fjorden bin ich stolz in Reykjanes angekommen. Wie es der Name schon sagt, hat es hier auch wieder heisse Quellen. Die Campinggebühr hier war höher als auf den bisherigen Plätzen, daher meinte ich zum jungen Herren an der Hotelreception, dass ein heisses Bad dring liegen müsste. Ich habe ihm erzählt, was ich heute gemacht hatte, und da gab er nach. So konnte ich mich wunderbar im heissen Naturbad von der langen Tour erholen. Das ist einfach herrlich. Hier dampft es überall, Wahnsinn.

Wenn manN volle Einkaufstaschen hat, hat manN die Qual der Wahl. Risotto, Spaghetti Bolognese, Tagliatelle mit Pesto Sauce oder Wienerli. Ich habe mich für ein Wienerli zur Vorspeise und für die Spaghetti zum Hauptgang entschieden. Es war super und ich war sehr hungrig nach dieser interessanten und langen Etappe. Ich habe heute ganz viele Velofahrer getroffen, mit denen ich interessante Gespräche hatte. Zuerst ein Paar aus Island (waren auf dem Sonntagsausflug) dann ein Paar aus Liverpool und zuletzt traf ich noch einen Typen aus Chile auf dem Camping.

Highlight des Tages: Robben in der freien Wildbahn gesehen

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