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7. Juli 2015 Grundarfjördur - Birkimelur 58 km

Veröffentlicht am 08.07.2015

Die Nacht war sehr kühl, ab vier Uhr habe ich im unteren Teil des Schlafsackes gefroren. Ich habe mir somit kurzfristig die langen Thermounterhosen angezogen. Doch dann habe ich wunderbar bis 8 Uhr geschlafen. Die Sonne lachte draussen und der Himmel war blau. Somit super Sommer Wetter, einfach etwas kühler. Dann hiess es wieder Zelt abbrechen und Frieda beladen. Der Start in die heutige Etappe erfolgte gegen 10 Uhr. Ich bin wieder durch wunderschöne Landschaften geradelt, zuerst zum Grundarfjord hinaus, später über eine lange Brücke, die über einen Meeresarm führte und weiter durch ein Lavafeld. Das sieht aus wie eine Mondlandschaft. Die Steine sehen aus wie im Grill, (nur die Bratwurst fehlt) liegen überall herum und sind mit Moos überwachsen.

Die Landschaft ist sehr vielfälltig aber sehr karg. Es hat fast keine Bäume und ist in etwa wie bei uns im Sommer auf über 2000 Meter über Meer. Mit den Jahreszeiten sind die Isländer auch noch etwas im Hintertreffen. Auf den Wiesen, auf denen es Blumen hat, sieht es aus wie bei uns im Frühling. Der Wind war natürlich auch wieder anwesend, ist ja klar. Doch erst kurz vor Stykisholmur blies er mir mega stark ins Gesicht. Stykisholmur ist meine Zwischenstation, denn um 15.45 Uhr legte die Fähre auf die Westfjorde ab. Natürlich war ich zu früh dort und habe mich in einem Kaffee noch verpflegt. Ich nahm eine Fleischsuppe, die war sehr gut. Aber schon beim ersten Löffel bemerkte ich, dass es Schaffleisch war. Kurz vorhin noch auf der Wiese zu hunderten gesehen, und jetzt in meinem Suppentopf! C'est la vie.

Meine Frieda habe ich in der Fähre im Unterdeck parkiert und angebunden, damit sie auch standfest bleibt. Der Wellengang war sehr hoch, nichts für schwache Mägen. (gell Rutheli) Ein Typ aus Singapur war ebenfalls mit einem Velo unterwegs, aber nicht so wie ich. Er hat einen Dreigänger und kann diesen zusammen legen. Einziges Gepäck war sein Rucksack. Ich fragte ihn, ob er tatsächlich so herumfahre? Die meiste Zeit würde er mit dem Bus fahren erklärte er mir. Da war ich beruhigt, denn ich hatte etwas Angst um ihn.

Die Fahrt dauerte rund drei Stunden und war sehr kurzweilig. Wir haben somit den Breidafjördur überquert. Mein Zeitplan stimmte nun gar nicht mehr, denn es war bereits 19.30 Uhr. Ich fuhr dann mal einfach los, jetzt mit Rückenwind. Himmlisch, ich genoss es in vollen Zügen. An meinem Zielort Birkimelur gab es keinen Camping, kein B&B gar nichts. Also radelte ich noch einen Kilometer weiter, verliess die Strasse und stellte mein Zelt abseits an einem Fluss auf. Das ist so richtig abenteuerlich und bei diesem wunderbaren Wetter ein wahrer Genuss. Es gab Penne mit Tomatensauce. Geduscht habe ich nicht, aber im Fluss habe ich mich mit dem eiskalten Wasser gewaschen. Ich bin es ja schon gewöhnt, und es war ausserdem sehr erfrischend. So habe ich mich sehr zufrieden in mein Zelt verkrochen und fühlte mich einwenig wie der Cowboy von der Zigarttenwerbung.

Highlight des Tages. Wildes Campen am Fluss

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